Der Chor
Die Camerata Vocale München gründete sich 2016 auf Initiative von Clayton Bowman zunächst als Projektchor mit Sängerinnen und Sängern aus München und Heidelberg. Als erstes Projekt gestaltete die Camerata am Palmsonntag 2016 einen Motettengottesdienstes mit Bachs „Jesu, meine Freude“ in der ältesten evangelischen Kirche Münchens, der St. Paulus-Kirche im Stadtteil Perlach. Im selben Jahr folgte ein Pfingstkonzert mit Chormusik aus fünf Jahrhunderten mit Werken von Reger, Purcell, Britten, Gesualdo, Whitacre, Vaughan Williams u.a., ebenfalls in St. Paulus/Perlach. Im März 2017 erarbeitete die Camerata Vocale mit dem Stabat Mater von Domenico Scarlatti, dem Requiem von Ildebrando Pizzetti und dem Crucifixus von Antonio Lotti ihr letztes Programm als Projektchor, das in der Nikodemuskirche München und in der Lutherkirche Mannheim anlässlich einer Glockeneinweihung aufgeführt wurde.
Seit Sommer 2017 besteht die Camerata Vocale als ambitionierter Münchner Kammerchor mit regelmäßiger Probenarbeit und zählt inzwischen 23 Mitglieder. Nach kleineren Auftritten in Gottesdiensten der KHG der LMU und in St. Paulus/Perlach, gab die Camerata Vocale im Januar 2018 ebendort ihr Debütkonzert mit dem Titel „Warum?“. Zu hören waren A-capella-Werke u.a. von Reger, Brahms und Vaughan Williams. Im April 2018 wirkte der Chor an einer Produktion der Hochschule für Musik und Theater München mit, in deren Rahmen die Barockoper La Dafne von Marco da Gagliano im Rahmen der Barocktage im Großen Konzertsaal der HMT und in der Kreuzkirche Schwabing zur Aufführung gebracht wurde. Die Konzertsaison beschloss der Chor mit zwei Auftritten in St. Paulus in München/Perlach sowie St. Leonhard in Nußdorf am Inn im Juli 2018, bei denen unter dem Motto „There is Sweet Music“ jeweils anspruchsvolle Vokalmusik aus der englischen Chortradition mit Werken von Henry Purcell, Benjamin Britten, Edward Elgar, Ralph Vaughan Williams, Herbert Howells und William Walton erklangen.
Im Dezember 2018 war die Camerata Vocale München im Rahmen eines adventlichen Konzerts mit dem Titel „In dulci jubilo“ mit Werken von Poulenc (Quatre motets pour le temps de noël), Praetorius (In dulci jubilo), Howells (A spotless rose), Hammerschmidt (Machet die Tore weit), Thompson (Alleluja) und Weelkes (Hosanna to the son of David) im Foyer der TU Rosenheim und der St. Paulus-Kirche in München/Perlach zu hören. Das Konzert „Summer Winds“ im Juli 2019 bestand aus A-capella-Musik der englischen Romantik von Edward Elgar und des französischen Impressionismus von Claude Debussy sowie der selten zu hörenden Messe für Chor und doppeltes Bläserquintett von Igor Strawinsky. Seit August 2019 besteht die Camerata Vocale München zudem als eingetragener Verein.
Die Konzertsaison 2019/20 eröffnete der Chor mit zwei gut besuchten Konzerten in St. Nikolaus Rosenheim und St. Johann-Baptist München. Unter dem Motto „NachtLieder“ erklangen Werke für Chor und Orgel (Solistin Sul Bi Yi) von Finzi, Brahms, Reger, Vaughan-Williams, Pärt und Parry.
Im Juni 2021 wurde nach mehrmaligem Verschieben das Programm „Exequien“ unter Mitwirkung namhafter Vokal- und Instrumentalsolisten im Herkulessaal der Münchner Residenz aufgeführt. Die Durchführung des Konzerts, in dessen Zentrum die „Musikalischen Exequien“ von Heinrich Schütz standen, deren drei Teile von den übrigen Werke, darunter Knut Nystedts „Stabat Mater“ und „Svyati“ von John Tavener umrahmt wurden, erfüllte die Camerata Vocale wie auch das Publikum im unter Pandemiebedingungen ausverkauften Saal mit überbordender Freude. Es war das erste Programm, das eine Kulturförderung durch die Landeshauptstadt München erhielt.
Die hohe Qualität, die der junge Chor in kurzer Zeit erreicht hat, bezeugen unter anderem seine Aufnahme in den Verband Deutscher Konzertchöre e.V. und die Mitwirkung des Chores in der Inszenierung von August Strindbergs „Der Vater“ an den Münchner Kammerspielen.